Die Brüder Grimm hinterließen neben ihren weltbekannten Kinder- und Hausmärchen ein zweites großes Sammelwerk der Volkspoesie: die Deutschen Sagen, das in zwei Bänden 1816 und 1818 publiziert wurde. Anders als Märchen enthalten Sagen einen wahren Kern, da sie oft an reale Orte, Ereignisse und das Handeln historischer Personen gebunden sind. Jedoch wirken in diesen übernatürliche, irrationale Wesen und Ereignisse hinein, die das Leben der Menschen in irgendeiner Weise beeinflussen.
Sagen sind eine zeitlose Erzählform, die auch in Gemälden, Comics oder Karikaturen wirksam werden. Und sie hinterlassen im Medium des Erzählens ihre Spuren bis in unsere digitale Gegenwart der Selfies und Fake-News. Diesen Bogen spannt der vorliegende Band, in dem Wissenschaftler, Publizisten und Kulturschaffende das Erbe der Brüder Grimm für unsere Zeit lebendig und damit aktuell erhalten wollen.