Berlin-Prosa in der Literatur des Exils 1933–1946 will an exemplarischen Texten einem Phänomen nachspüren, das für deutschsprachige Autoren, die Deutschland mit Beginn des Nationalsozialismus verlassen mussten, zentrale Bedeutsamkeit erfährt. Obwohl aus der Heimat vertrieben, umkreisen Gedanken und Darstellungen weiterhin den Sehnsuchtsort Berlin.
Die alte Metropole fokussiert wie unter einem Brennglas, was dereinst für Literaten und Publizisten das hauptstädtische Leben ausmachte. Alfred Kerrs Erinnerungen an Walter Rathenau, Walter Benjamins Berliner Kindheit, Passagen aus Klaus Manns Roman Mephisto werden aufgerufen wie auch Alfred Döblin-Texte seiner Schicksalsreise oder Bernhard von Brentanos Rudi aus den Berliner Novellen, aber auch unbekanntere Autoren wie Ulrich Alexander Boschwitz sollen vorgestellt werden.
Diese kleine Anthologie versammelt notwendigerweise Auszüge, die gleichwohl ein Berlin-Bild der emigrierten Schriftsteller thematisieren wollen.