Die Boheme als literarisch-künstlerischer Lebensstil, als anti-bürgerliche Kampfansage und Manifestation sezessionistischer Gesinnung entwickelt seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine Vielzahl subkultureller, avant-gardistischer Erscheinungsformen.
Ausgehend von Paris („Montmartre“), spaltet sich die Boheme seit Ende des 19. Jahrhunderts in zwei große arbeits- und lebenspraktische Bewegungen: eine zivilisationskritische ländliche Lebenspraxis – „Gemeinschaften“, „Kommune“ – und die großstädtisch-metropolitische „Caféhaus-Boheme“. Berlin ist jenseits von Paris, Wien, München oder New York die einzige Metropole, in der beide Formen eines nonkonformistischen Lebens existieren.
Das Buch verbindet in Bild und Text Überblicksdarstellung mit Textanthologie, sodass sich ein lebendiges facettenreiches Bild der Berliner Boheme von Kaiserreich bis zur Gegenwart ergibt.
Der Band erscheint in der Reihe „Berlin im Querschnitt“. Diese dokumentiert ausgewählte sozialgeschichtlich-politische wie kulturelle Prozesse und Themenfelder des modernen Berlin unter dem Aspekt urbaner Identitätsstiftung.
Weitere Titel der Reihe: Berliner Radpartien, „Eldorado“ Berlin, Parvenüpolis und Schlaraffenland
Erscheint im Juni 2025.